05.06.2025 / Autor: Therapie Aktiv / Kategorie: Ernährung
Früchte versorgen den Körper mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Sie sind Teil einer ausgewogenen Ernährung und unterstützen dabei, gesund zu bleiben. Das ist allgemein bekannt. Doch was ist mit dem enthaltenen Zucker, dem sogenannten Fruchtzucker?
Viele Menschen verwenden Fruchtzucker zum Süßen, als Alternative zum Haushaltszucker. Eine Zeit lang wurde er sogar als Süßungsmittel bei Diabetes empfohlen und auch die Lebensmittelindustrie setzt den vielfältig verwendbaren Zucker häufig ein. Er kann sehr kostengünstig erzeugt werden und wird vielen Fertigprodukten, aber auch Limonaden, Ketchup, Joghurt, Sirup, Marmeladen und Gebäck zugesetzt.
Fruchtzucker klingt natürlich und gesund, aber ist er das auch? Wo kommt er vor und welche Auswirkungen hat Fruchtzucker auf den Blutzuckerspiegel und die Leber? Diesen und noch einigen weiteren Fragen widmen wir uns in diesem Blogbeitrag.
Quellen, Auswirkungen und Wissenswertes
Was ist Fruchtzucker?
Fruchtzucker gehört zu den Kohlenhydraten und wird auch Fructose genannt. Er besteht aus nur einem Zuckermolekül, genau wie Traubenzucker. Der große Unterschied zwischen Frucht- und Traubenzucker ist der Geschmack. Fruchtzucker ist doppelt so süß wie Traubenzucker.
Fruchtzucker-Quellen
Obst und Gemüse sind natürliche Quellen für Fructose. Große Mengen sind in Weintrauben, Äpfeln und Birnen enthalten. Obsterzeugnisse wie Fruchtsäfte, Marmeladen und Gelees sind ebenso fruchtzuckerreich. Zudem findet er sich in Honig, Backwaren, Limonaden und kalorienreduzierten Produkten. Die Industrie verwendet Fructose oft als Alternative zu Haushaltszucker, da er günstiger ist und eine höhere Süßkraft hat. Der industriell verwendete Fruchtzucker wird durch spezielle Enzyme aus Inulin erzeugt. Inulin ist ein unverdaulicher Ballaststoff, welcher zum Beispiel in Chicorée, Topinambur und Zwiebeln vorkommt.
Ist Fruchtzucker besser als Haushaltszucker?
Nein, im Gegenteil! In den letzten Jahren haben verschiedene Studien gezeigt, dass große Mengen Fruchtzucker negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.
Auswirkung auf den Blutzucker
Der Abbau von Fruchtzucker unterscheidet sich von jenem von Haushaltszucker. Der Blutzuckerspiegel wird bei Fructose fast nicht beeinflusst und es ist kaum Insulin notwendig. Deswegen wurde er lange Zeit als Süßungsmittel bei Diabetes empfohlen. Es zeigte sich jedoch, dass dies keine Vorteile mit sich brachte. Deswegen lautet mittlerweile die Empfehlung Fruchtzucker bei Diabetes zum Süßen nicht zu verwenden. Stattdessen soll, wenn notwendig, mit normalem Haushaltszucker in kleinen Mengen gesüßt werden.
Was bedeutet „zu viel“ Fruchtzucker?
Bei Gemüse und Salat gibt es keine Obergrenze. Hier können Sie sich sattessen. Bei Obst sind ein bis zwei Handvoll pro Tag ausreichend. Zum Beispiel eine kleine Schüssel mit Beeren oder ein bis zwei Zitrusfrüchte sind eine gute Wahl, da sie im Vergleich zu anderen Obstsorten weniger Fruchtzucker enthalten. Obst enthält neben Fruchtzucker auch Traubenzucker. Im Gegensatz zu Fruchtzucker lässt Traubenzucker den Blutzuckerspiegel ansteigen. Deswegen wird empfohlen, Früchte in Kombination mit Eiweiß oder Fett zu verzehren. Wenn Obst mit Joghurt, Topfen oder Nüssen gegessen wird, steigt der Blutzucker langsamer und weniger an. Zudem hält die Sättigung länger an. Von „zu viel“ Fruchtzucker spricht man also nicht, wenn zwei Portionen Obst am Tag gegessen werden. Eine erhöhte Zufuhr entsteht vielmehr durch den Konsum von fructosereichen Getränken, wie Limonade, Fruchtsaftgetränke oder Wellnessgetränke. Auch vielen industriell hergestellten Lebensmitteln und Fertigprodukten wird Fruchtzucker zugesetzt. Zum Beispiel in Form von Süßungsmitteln wie Sorbit oder Maisstärkesirup (HFCS).
Tipp
Früchte essen statt trinken
Fruchtsäfte und Smoothies durchlaufen den Magen rasch und landen rapide im Blut. Das Resultat ist ein schneller und hoher Blutzuckeranstieg. Besser ist es, Obst als Ganzes (wenn möglich mit Schale) zu genießen.
5 gute Gründe, Fruchtzucker einzuschränken
1. Magen-Darm-Probleme
Der Großteil der Erwachsenen kann ca. 25 bis 30 Gramm Fruchtzucker täglich aufnehmen. Wie viel Fructose jedoch vertragen wird, ist von Person zu Person unterschiedlich. Bei größeren Zufuhrmengen gelangt Fructose in den Dickdarm und wird dort von Darmbakterien zersetzt. Dabei entstehen Gase und es kann zu Schmerzen, Durchfall oder Verstopfung führen.
2. Lebererkrankungen
Eine erhöhte Zufuhr von Fructose führt zu Fetteinlagerungen in der Leber, da Fruchtzucker nur dort abgebaut werden kann. In Folge kann es zur Entstehung einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung kommen.
3. Erhöhte Blutfettwerte
Ein Übermaß an Fruchtzucker erhöht die Triglycerid- Werte, da die Leber mehr davon produziert. Ein Teil wird in der Leber gespeichert und der Rest wird in das Blut abgegeben.
4. Übergewicht
Eine fructosereiche Ernährung kann zu vermehrtem Bauchfett führen, welches wiederum das Risiko für andere Krankheiten (z. B. Herzkrankheiten und Diabetes) erhöht.
5. Gicht
Der Abbau von Fruchtzucker begünstigt die Bildung von Harnsäure. Bei einem hohen Harnsäurespiegel können sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern, was Entzündungen und Schmerzen verursacht.
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