Glossar
In unserem Glossar finden Sie wichtige Begriffe noch mal genau erklärt.
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Absoluter Insulinmangel
Bei einem absoluten Insulinmangel wird aufgrund des Versagens bzw. der Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (B-Zellen) kein Insulin mehr produziert. Dieser Zustand liegt z. B. beim Diabetes Typ 1 vor. Zum Ausgleich ist eine Insulintherapie notwendig.
Adipositas
Die Bezeichnung Adipositas steht für starkes Übergewicht. Sie wird definiert als eine übermäßige Vermehrung des Körperfetts. Umgangssprachlich wird Adipositas häufig auch als Fettleibigkeit oder Fettsucht bezeichnet. Berechnungsgrundlage für die Gewichtsklassifikation ist der sogenannte Body Mass Index (BMI). Adipositas beginnt ab einem Body-Mass-Index von 30 kg/m².
Formel zur Berechnung des Body-Mass-Index (BMI):
BMI = Körpergewicht (kg) / Körpergröße zum Quadrat (m²)
Adrenalin
Adrenalin ist das bekannteste Stresshormon im Körper.
Albuminurie
Dabei handelt es sich um das Auftreten von Albumin (=Eiweißmolekül) im Harn.
Angiopathie
Angiopathie ist der Überbegriff für die Schädigung der Gefäße.
Antidiabetika
Antidiabetika sind Arzneimittel, die zur Behandlung des Diabetes mellitus eingesetzt werden.
Man unterscheidet orale Antidiabetika (Einnahme in Tablettenform) und nicht-orale Antidiabetika, das heißt in der Regel "zu spritzende" Antidiabetika (Insulin, GLP-1-Rezeptor-Agonisten).
Antihypertensive Therapie
Die Behandlung des Bluthochdrucks.
Arteriosklerose
Dabei bilden sich Ablagerungen in den Blutgefäßen. Die Engstellen können unbehandelt einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) zur Folge haben.
Autoimmunerkrankung
Unter Autoimmunerkrankungen versteht man eine Fehlsteuerung des Immunsystems, bei der körpereigene Strukturen angegriffen werden.
Azidose
Eine Azidose ist eine Übersäuerung des Körpers.
Betablocker
Medikamente zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit und des Bluthochdrucks. Sie hemmen die Wirkung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Dadurch sinken Blutdruck und Herzfrequenz.
Betazellen
Das sind die insulin-produzierenden Zellen in den Langerhans’schen Inseln der Bauchspeicheldrüse.
Blutzuckerwert
Der Blutzuckerwert gibt die Menge an Glukose an, die im Blut vorhanden ist.
Blutzuckerentgleisung
Darunter versteht man sowohl eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) als auch ein Überangebot von Zucker im Blut (Hyperglykämie).
BMI
Abkürzung für Body Mass Index
Broteinheiten (BE)
Diese Maßeinheit wurde verwendet, um anzugeben, in welcher Lebensmittelmenge 12 g Kohlenhydrate (KH) enthalten sind. Dies ist jedoch nur relevant, wenn Diabetes mit Insulin behandelt wird.
Heute wird üblicherweise in Kohlenhydrateinheiten (KE) gerechnet. Eine Kohlenhydrateinheit entspricht 10 g Kohlenhydraten.
Diabetische Retinopathie
Die diabetische Retinopathie ist eine Erkrankung der Netzhaut (Retina) des Auges. Sie ist eine häufige Ursache von Erblindungen bei Menschen mit Diabetes.
Disease Management Programm (DMP)
Dabei handelt es sich um ein strukturiertes Behandlungsprogramm, das chronisch Erkrankten dabei helfen soll, ihre Erkrankung in den Griff zu bekommen, die Lebensqualität zu verbessern und zu erhalten. Nicht zuletzt wurden DMP mit dem Ziel eingeführt, die ärztliche Behandlung langfristig zu verbessern.
Einheiten Blutzuckerwert
Der Blutzuckerwert lässt sich in zwei verschiedenen Einheiten angeben: Millimol pro Liter (mmol/l) oder Milligramm pro Deziliter (mg/dl). Dabei ist mmol/l die international am weitesten verbreitete Maßeinheit. In Österreich wird meist mg/dl angegeben.
Fruktose
Fruktose (= Fruchtzucker) kommt natürlich in Obst und Gemüse vor und ist auch Bestandteil von Haushaltszucker (Saccharose). Fruchtzucker wurde früher bei Diabetes als Zuckeralternative empfohlen – dies gilt heute jedoch als überholt.
Genetische Disposition
Eine genetische Disposition ist eine ererbte Anfälligkeit für eine Krankheit.
Gestosen
Als Gestosen bezeichnet man eine Gruppe schwangerschaftsbedingter Erkrankungen, deren Ursachen weitgehend unklar sind.
Gestörte Glukosetoleranz (oder Glukosetoleranzstörung)
Gestörte Glukosetoleranz bedeutet einen unzureichenden Abbau des Blutzuckers nach der Zufuhr von Kohlenhydraten. Der Nüchternblutzucker wird noch ausreichend reguliert, aber unter Belastungsbedingungen (z. B. Blutzuckerbelastungstest) steigen die Zuckerwerte im Blut über das „erlaubte“ Maß an.
Glukagon
Glukagon wird in den Alphazellen der Bauchspeicheldrüse produziert und stellt einen Gegenspieler zum Insulin dar.
Glukose
= Traubenzucker. Es ist ein Einfachzucker – und kann somit ohne abgebaut werden zu müssen, ins Blut aufgenommen werden.
Glykogen
Glykogen ist in der Leber und in den Muskeln gespeicherte Glukose (Traubenzucker).
Hämoglobin
Als Hämoglobin, kurz Hb, bezeichnet man den eisenhaltigen roten Blutfarbstoff in den Erythrozyten (roten Blutkörperchen). Es ermöglicht den Sauerstoff-Transport im Körper über den Blutkreislauf.
HbA1c
Dieser Wert gibt die durchschnittliche Zuckerkonzentration im Blut der letzten Wochen an. Er zeigt an, wie viel Blutzucker sich dauerhaft an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin angelagert hat. Bei gesunden Menschen liegt der Normwert idealerweise unter 6 % (42 mmol/mol). Bei der Diagnose Diabetes liegt der Wert normalerweise deutlich über dieser Norm.
HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein Cholesterol)
Es bringt nicht benötigtes Cholesterin aus dem Blut und dem Gewebe in die Leber zurück, wo es in Gallensäure umgewandelt und über den Darm ausgeschieden wird. Je höher das HDL ist, umso besser, weil es die ungünstige Wirkung des LDL ausgleicht.
Humaninsulin
Humaninsulin ist Insulin mit der gleichen Zusammensetzung wie menschliches Insulin.
Hyperglykämie
Hyperglykämie bedeutet ein Überangebot von Zucker im Blut.
Hyperosmolares Koma
Das hyperosmolare diabetische Koma ist eine Form des diabetischen Komas, die durch hohe Blutzucker-Konzentrationen (> 600 mg/dl) gekennzeichnet ist. Es handelt sich um eine schwerwiegende Komplikation des Diabetes mellitus Typ 2, die gelegentlich auch als Erstmanifestation der Stoffwechselerkrankung auftreten kann.
Hypertonie
Fachausdruck für Bluthochdruck
Hypoglykämie (Unterzuckerung)
Unter einer Hypoglykämie versteht man eine Absenkung der Blutzucker-Konzentration unter den Normwert von 60 mg/dl oder 3,3 mmol/l. Symptome sind z. B. Schwitzen, Zittern, Heißhunger, Konzentrationstörungen bis hin zu Bewusstseinstrübungen und Ohnmacht. Im Allgemeinen sind nur jene Menschen mit Diabetes, die Insulin spritzen oder Medikamente einnehmen, die die Insulinproduktion fördern, gefährdet eine Unterzuckerung zu erleiden.
Insulin
Insulin ist ein Hormon (Botenstoff), das in der Bauchspeicheldrüse erzeugt wird und für den Abtransport der Glukose (Traubenzucker) aus dem Blut sorgt.
Intramuskuläre Injektion
So bezeichnet man das Spritzen eines flüssigen Arzneimittels in den Muskel mittels einer Spritze oder eines Pens.
Ketonkörper
Ketonkörper entstehen, wenn der Körper verstärkt Fettgewebe abbaut. Ein Ketonkörper-Test kann bei Diabetes dazu dienen, einem Verdacht auf Ketoazidose nachzugehen. Das ist eine gefährliche Stoffwechselentgleisung, die durch Insulinmangel ausgelöst wird. Unerkannt und unbehandelt kann sich ein lebensgefährliches diabetisches Koma entwickeln. Eine Ketoazidose kann vor allem bei Menschen mit Typ-1-Diabetes auftreten.
Ketoazidotisches Koma
Das ketoazidotische Koma ist die schwerwiegende Folge einer Stoffwechselentgleisung und betrifft in der Regel Personen mit Typ 1 Diabetes. Aufgrund des absoluten Insulinmangels steht Glukose den Zellen nicht mehr als Energielieferant zur Verfügung. Es kommt zum vermehrten Abbau der Fettzellen. Die daraus entstehenden Ketonkörper übersäuern das Blut, stören den Säure-Basen-Haushalt und führen unbehandelt zu einem lebensbedrohlichen Zustand.
Kohlenhydrateinheiten (KE)
Diese Maßeinheit gibt an, in welcher Lebensmittelmenge 10 g Kohlenhydrate (KH) enthalten sind. Dies ist nur relevant, wenn Diabetes mit Insulin wird. Welche Menge eines Lebensmittels einer Kohlenhydrateinheit entspricht, können Sie einer KE-Austauschtabelle entnehmen.
Früher wurde in Broteinheiten (BE) gerechnet. Eine Broteinheit entspricht 12 g Kohlenhydraten.
Koronare Herzerkrankung
So bezeichnet man eine Erkrankung der Herzkranzgefäße. Sie wird in den meisten Fällen durch eine „Arterienverkalkung“ verursacht. Hierbei kommt es durch "Ablagerungen" in den Gefäßen zu einer Versteifung der Gefäßwände und einer Verminderung des Gefäßquerschnitts bis hin zur Verstopfung.
Kreatinin
Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels.
LADA
LADA ist die medizinische Abkürzung für eine besondere Form des Diabetes. Es bedeutet Late onset (oder auch: latent) autoimmune diabetes in the adult. Übersetzt: verzögert auftretender, autoimmun bedingter Diabetes bei Erwachsenen.
Langerhans´sche Inseln
Die Langerhans´schen Inseln sind Gewebeinseln in der Bauchspeicheldrüse. Sie produzieren und sondern verschiedene Hormone ab, in erster Linie Glukagon und Insulin, die den Blutzuckerspiegel regulieren.
Lanzetten
Unter einer Lanzette versteht man ein zweischneidiges spitzes Messerchen. Damit kann in die Fingerkuppe oder das Ohrläppchen gestochen werden, um einen Blutstropfen zu gewinnen.
LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein Cholesterol)
Es transportiert das Cholesterin von der Leber über das Blut zu den Organen. Überschreitet das Angebot die Nachfrage aus dem Gewebe, so lagert sich das überschüssige LDL-Cholesterin an der Gefäßwand ab. Daher ist es auch als „schlechtes“ Cholesterin bekannt.
Lipide
Lipide sind Fette im Blut.
Lipohypertrophie
So werden Verdickungen des Unterhautfettgewebes bezeichnet. Sie entstehen, wenn zu häufig an einer Stelle Insulin gespritzt wird.
Makrovaskuläre Erkrankungen
Das sind Erkrankungen der großen Blutgefäße.
Manifester Diabetes
Ein manifester Diabetes liegt vor, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft:
- Klassische Diabetes-Symptome und Gelegenheitsglukose ≥ 200 mg/dl
- Gelegenheitsglukose ≥ 200 mg/dl (an zwei Tagen)
- Nüchternblutzucker ≥ 126 mg/dl (an zwei Tagen)
- Glukose ≥ 200 mg/dl (2 Stunden nach Einnahme der Glukoselösung beim oGTT an 2 Tagen)
- HbA1c ≥ 6,5 % (48 mmol/mol an 2 Tagen)
Metabolisches Syndrom
Es handelt sich dabei um eine Kombination aus mehreren Risikofaktoren (Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, großer Bauchumfang, erhöhter Blutzucker), die der Manifestation eines Diabetes vorausgeht.
Mikrovaskuläre Erkrankungen
Das sind Erkrankungen der kleinen Blutgefäße.
Moderne Insuline
Moderne Insuline werden künstlich im Labor hergestellt. Durch Veränderungen des Insulinmoleküls lässt sich die Wirkdauer beeinflussen.
Nephropathie
Unter Nephropathie versteht man Erkrankungen der Niere.
Neuropathie
Unter Neuropathie versteht man Nervenerkrankungen.
Niereninsuffizienz
Eine Niereninsuffizienz ist eine Unfähigkeit der Nieren, die normale Ausscheidungsfunktion für Wasser und giftige Stoffwechselprodukte aufrechtzuerhalten.
Nüchternblutzucker
Der Nüchternblutzucker bezeichnet den Gehalt von Traubenzucker (Glukose) im Blut, wenn mindestens acht Stunden nichts gegessen und außer Wasser nichts getrunken wurde. Die Bestimmung des Nüchternblutzuckers hilft bei der Diagnose der Zuckerkrankheit Diabetes. Blutzuckerwerte werden in den Maßeinheiten Millimol pro Liter (mmol/l) oder Milligramm pro Deziliter (mg/dl) angegeben.
OGTT
Abkürzung für oraler Glukosetoleranztest
Periphere Neuropathie
Das ist eine Störung der peripheren Nerven (d. h. jener Nerven, die außerhalb des Gehirns und Rückenmarks liegen und den gesamten Körper durchziehen). Häufigste Zeichen einer Schädigung peripherer Nerven sind Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Muskellähmungen.
Prädiabetes
Ein Prädiabetes ist eine Vorstufe der Zuckerkrankheit.
Pseudo-Hypoglykämie
Eine Pseudo-Hypoglykämie tritt auf, wenn Patienten aufgrund einer Gewöhnung an langfristig erhöhte Blutzuckerwerte bereits bei Glukosekonzentrationen zwischen 100 und 150 mg/dl mit Hyposymptomen reagieren.
Rezeptor
Rezeptoren sind Bindungsstellen bei Körperzellen. Sie dienen dazu, Informationen aufzunehmen und weiterzugeben oder bestimmte Prozesse in der Zelle auszulösen.
Stoffwechselentgleisung
Als Stoffwechselentgleisung bezeichnet man bei Menschen mit Diabetes schwere Überzuckerungen (Hyperglykämien) oder Unterzuckerungen (Hypoglykämien).
Subkutan
Subkutan bedeutet „unter der Haut“ und bezieht sich auf das Gewebe unter der Haut. Diese Unterhaut besteht im Wesentlichen aus Binde- und Fettgewebe.
Thiazide
Das sind Arzneimittel, die die Bildung und Ausscheidung von Harn fördern.
Thrombose
Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel im Gefäßsystem.
Triglyceride
Triglyceride sind eine bestimmte Form der Blutfette.
Verzögerungsinsuline
Verzögerungsinsuline sind langsam wirkende Insuline.
Viszerales Fett
Viszerales Fett bezeichnet das Fettgewebe in der Bauchhöhle, das die inneren Organe, insbesondere das Verdauungssystem, umgibt. Es fördert u. a. Entzündungsprozesse, stellt einen Risikofaktor für Diabetes dar und schädigt die Blutgefäße.