Glossar
In unserem Glossar finden Sie alle wichtigen Begriffe nochmal genau erklärt.
Einlesen, Nachlesen und aktiv werden.
Absoluter Insulinmangel
Bei absolutem Insulinmangel entstehen Ketonkörper, die das Blut übersäuern. Ohne Gegenmaßnahmen kann eine Ketoazidose lebensgefährlich sein.
Adipositas
Darunter versteht man starkes Übergewicht oder Fettleibigkeit.
Adrenalin
Das wichtigste Stresshormon im Körper.
Albuminurie
Die vermehrte Ausscheidung von Albumin (= Eiweißmolekül) mit dem Harn.
Angiopathie
Der Überbegriff für die Schädigung der Gefäße (Vene, Arterie, Kapillare).
Antidiabetika
Blutzuckersenkende Medikamente in Tablettenform.
Antihypertensive
Die Behandlung des Bluthochdrucks.
Arteriosklerose
Dabei bilden sich Ablagerungen in den Blutgefäßen. Die Engstellen können unbehandelt einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder die arterielle Verschlusskrankheit zur Folge haben.
Autoimmunerkrankung
Davon spricht man, wenn Abwehrzellen körpereigene Strukturen angreifen.
Azidose
Übersäuerung des Körpers.
Betablocker
Medikamente zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit und des Bluthochdrucks. Sie hemmen die Wirkung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Dadurch sinken Blutdruck und Herzfrequenz.
Betazellen
Das sind die insulin-produzierende Zellen in den Langerhans’schen Inseln der Bauchspeicheldrüse.
Blutzuckerwert
Bezeichnet die Menge an Glukose, die im Blut vorhanden ist.
Blutzuckerentgleisung
Darunter versteht man sowohl eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) als auch ein Überangebot von Zucker im Blut (Hyperglykämie).
BMI
Abkürzung für Body Mass Index.
Broteinheiten (BE)
Jene Maßeinheit, die angibt, in welcher Lebensmittelmenge 12 Gramm Kohlenhydrate enthalten sind, was nur für mit Insulin behandelte PatientInnen relevant ist.
Diabetische Retinopathie
Die diabetische Retinopathie ist eine Erkrankung der Netzhaut (Retina) des Auges. Sie ist eine häufige Ursache von Erblindungen bei Menschen mit Diabetes.
Disease-Management-Programm (DMP)
Dabei handelt es sich um ein strukturiertes Behandlungsprogramm, das chronisch Erkrankten dabei helfen soll, ihre Erkrankung in den Griff zu bekommen, die Lebensqualität zu verbessern und zu erhalten. Nicht zuletzt wurden DMP mit dem Ziel eingeführt, die ärztliche Behandlung langfristig zu verbessern.
Einheiten Blutzuckerwert
Der Blutzuckerwert lässt sich in zwei verschiedenen Einheiten angeben: Millimol pro Liter (mmol/l) oder Milligramm pro Deziliter (mg/dl). Dabei ist mmol/l die international am weitesten verbreitete Maßeinheit. Die Angabe mg/dl bezieht sich auf das Gewicht der gelösten Zuckerteilchen pro Volumen. Dagegen berechnet die Angabe mmol/l die Anzahl der Teilchen, also die Stoffmenge, pro Volumen.
Fruktose
Fruchtzucker, der für DiabetikerInnen keinen Vorteil gegenüber Haushaltszucker bietet.
Genetische Disposition
Ererbte Anfälligkeit für eine Krankheit.
Gestosen
Als Gestosen bezeichnet man eine Gruppe schwangerschaftsbedingter Erkrankungen, deren Ursachen weitgehend unklar sind.
Gestörte Glukosetoleranz
Erhöhte Blutzuckerwerte unter Zuckerbelastung.
Glukagon
Wird in den Alphazellen der Bauchspeicheldrüse produziert und stellt einen Gegenspieler zum Insulin dar.
Glukose
Einfachzucker, der aus einem Molekül besteht. Alle anderen Zucker werden durch die Verdauung in Einfachzucker zerlegt. Der wichtigste Energielieferant für Gehirn und Skelettmuskulatur.
Glukosetoleranzstörung
Das bedeutet, dass Blutzucker nicht abgebaut werden kann.
Glykogen
In der Leber und in den Muskeln gespeicherte Glukose.
Hämoglobin
Eisenhaltiger roter Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Durch langfristig erhöhte Blutzuckerspiegel kommt es zu einer chemischen Reaktion des roten Blutfarbstoffs mit dem Blutzucker. Daraus entsteht Glykohämoglobin (HbA1c), das sich im Labor nachweisen lässt.
HbA1c
Dieser Wert gibt die durchschnittliche Zuckerkonzentration im Blut der letzten Wochen an. Er zeigt an, wie viel Blutzucker sich dauerhaft an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin angelagert hat. Bei gesunden Menschen liegt der Normwert idealerweise unter 6% (42 mmol/mol). Bei der Diagnose Diabetes liegt der Wert normalerweise deutlich über dieser Norm.
HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein Cholesterol)
Bringt nicht benötigtes Cholesterin aus dem Blut und dem Gewebe in die Leber zurück, wo es in Gallensäure umgewandelt und über den Darm ausgeschieden wird. Je höher das HDL ist, umso besser, weil es die ungünstige Wirkung des LDL ausgleicht.
Humaninsulin
Insulin mit der gleichen Zusammensetzung wie menschliches Insulin.
Hyperglykämie
Bedeutet ein Überangebot von Zucker im Blut.
Hyperosmolares Koma
Typisch für Typ-2-Diabetes, tritt bei relativem Insulinmangel auf; hier sind die massiv erhöhten Blutzuckerwerte (BZ > 33,3 mmol/l = 600–1000 mg/dl) das Problem. Durch diese hohen Blutzuckerwerte erhöht sich die Osmolarität des Blutes.
Hypertonie
Fachbezeichnung für Bluthochdruck.
Hypoglykämie
Hypoglykämie – die Unterzuckerung – ist die häufigste akute Komplikation bei Diabetes. Sie liegt vor, wenn der Blutzuckerspiegel unter 70 mg/dl (3,9 mmol/l) sinkt. Am geringsten ist das Risiko bei Typ-2-DiabetikerInnen, die den erhöhten Blutzuckerspiegel noch ohne Tabletten und Insulin behandeln. Erhöht ist die Wahrscheinlichkeit bei Typ-1-DiabetikerInnen sowie bei Typ-2-DiabetikerInnen, die Insulin spritzen oder Tabletten einnehmen, die die Insulinproduktion anregen.
Sinkt der Blutzuckerspiegel stark ab, können Betroffene bewusstlos werden oder ins Koma fallen. Gerade beim Autofahren können dabei akut gefährliche Situationen auftreten.
Insulin
Ein Hormon (Botenstoff), das in der Bauchspeicheldrüse erzeugt wird und für den Transport der Glukose aus dem Blut sorgt.
Intramuskuläre Injektion
So bezeichnet man das Einbringen eines flüssigen Arzneimittels in einen Skelettmuskel mittels Spritze und Kanüle oder Fertigspritze.
Ketonkörper
Ketonkörper entstehen, wenn der Körper verstärkt Fettgewebe abbaut. Ein Ketonkörper-Test kann bei Diabetes dazu dienen, einem Verdacht auf Ketoazidose nachzugehen. Das ist eine gefährliche Stoffwechselentgleisung, die durch Insulinmangel ausgelöst wird. Unerkannt und unbehandelt kann sich ein lebensgefährliches diabetisches Koma entwickeln. Eine Ketoazidose tritt vor allem bei Menschen mit Typ-1-Diabetes auf.
Ketoazidotisches Koma
Typisch für Typ-1-Diabetes, tritt bei absolutem Insulinmangel auf; hier entstehen durch den gestörten Fettsäurestoffwechsel vermehrt Substanzen, die den Säuregrad des Blutes erhöhen und zu einem Absinken des Blut-pH-Wertes (= Azidose) führen.
Koronare Herzerkrankung
So bezeichnet man eine Erkrankung der Herzkranzgefäße. Sie wird in den meisten Fällen durch eine „Arterienverkalkung“ verursacht. Hierbei bedingen Ablagerungen in und nicht etwa an den Gefäßwänden eine Versteifung dieser sowie eine zunehmende Verminderung des Gefäßquerschnitts bis zur vollständigen Verstopfung.
Kreatinin
Ein Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels.
LADA
Das ist die medizinische Abkürzung für eine besondere Form des Diabetes. Es bedeutet Late onset (oder auch: latent) autoimmune diabetes in the adult. Übersetzt: verzögert auftretender, autoimmun bedingter Diabetes bei Erwachsenen.
Langerhans´sche Inseln
Die Langerhans´schen Inseln sind Gewebeinseln in der Bauchspeicheldrüse. Sie produzieren und sondern verschiedene Hormone ab, in erster Linie Glukagon und Insulin, die den Blutzuckerspiegel regulieren.
Lanzetten
Unter einer Lanzette versteht man ein zweischneidiges spitzes Messerchen. Damit kann in die Fingerkuppe oder das Ohrläppchen gestochen werden, um einen kapillaren Blutstropfen zu gewinnen.
LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein Cholesterol)
Transportiert das Cholesterin von der Leber über das Blut zu den Organen. Überschreitet das Angebot die Nachfrage aus dem Gewebe, so lagert sich das überschüssige LDL-Cholesterin an der Gefäßwand ab. Daher auch als „schlechtes“ Cholesterin bekannt.
Lipide
Fette im Blut.
Lipohypertrophie
So werden Verdickungen des Unterhautfettgewebes bezeichnet. Sie entstehen, wenn PatientInnen zu häufig an einer Stelle Insulin spritzen.
Makrovaskuläre Erkrankungen
Das sind Erkrankungen der großen Blutgefäße.
Manifester Diabetes
Ein manifester Diabetes liegt vor, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft:
- Klassische Diabetes-Symptome und Gelegenheitsglukose ≥ 200 mg/dl
- Gelegenheitsglukose ≥ 200 mg/dl (an zwei verschiedenen Tagen)
- Nüchternblutzucker ≥ 126 mg/dl (an zwei verschiedenen Tagen)
- Glukose ≥ 200 mg/dl (2 Stunden nach Einnahme der Glukoselösung beim oGTT),
- HbA1c ≥ 6,5 % (48 mmol/mol)
Metabolisches Syndrom
Eine Kombination aus mehreren Risikofaktoren (Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, großer Bauchumfang, erhöhter Blutzucker), die der Manifestation eines Diabetes vorausgeht.
Mikrovaskuläre Erkrankungen
Das sind Erkrankungen der kleinen Blutgefäße.
Moderne Insuline
Moderne Insuline werden künstlich im Labor hergestellt. Durch Veränderungen des Insulinmoleküls lässt sich die Wirkdauer beeinflussen.
Nephropatie
Ist eine Nierenerkrankung.
Neuropathie
Ist eine Nervenerkrankung.
Niereninsuffizienz
Unfähigkeit der Nieren, die normale Ausscheidungsfunktion für Wasser und giftige Stoffwechselprodukte aufrechtzuerhalten.
Nüchternblutzucker
Der Nüchternblutzucker bezeichnet den Gehalt von Traubenzucker (Glukose) im Blut, wenn mindestens acht Stunden nichts gegessen und außer Wasser nichts getrunken wurde. Die Bestimmung des Nüchternblutzuckers hilft bei der Diagnose der Zuckerkrankheit Diabetes. Blutzuckerwerte werden in den Maßeinheiten Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l) angegeben.
OGTT
Abkürzung für oraler Glukosetoleranztest.
Periphere Neuropathie
Das ist eine Störung der peripheren Nerven (d.h. jener Nerven, die außerhalb des Gehirns und Rückenmarks liegen und den gesamten Körper durchziehen). Häufigste Zeichen einer Schädigung peripherer Nerven sind Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Muskellähmungen.
Prädiabetes
Eine Vorstufe der Zuckerkrankheit.
Pseudo-Hypoglykämie
Anzeichen einer Unterzuckerung treten meist bei niedrigeren Werten auf, können unter Behandlung aber auch bei höheren Blutzuckerwerten auftreten - vorausgesetzt, das Blutzuckerniveau war vorher erhöht. Diese Pseudo-Hypoglykämie verschwindet jedoch nach einigen Tagen, sofern der Stoffwechsel besser eingestellt wird.
Rezeptor
Rezeptoren sind Bindungsstellen bei Körperzellen. Sie dienen dazu, Informationen aufzunehmen und weiterzugeben oder bestimmte Prozesse in der Zelle auszulösen.
Stoffwechselentgleisung
Als Stoffwechselentgleisung bezeichnet man bei Menschen mit Diabetes schwere Überzuckerungen (Hyperglykämien) oder Unterzuckerungen (Hypoglykämien).
subkutan
Bedeutet „unter der Haut“ und bezieht sich auf das Gewebe unter der Haut. Diese Unterhaut besteht im Wesentlichen aus Binde- und Fettgewebe.
Thiazide
Das sind Arzneimittel, die die Bildung und Ausscheidung von Harn fördern.
Thrombose
Blutgerinnsel im Gefäßsystem.
Triglyceride
Eine bestimmte Form der Blutfette.
Verzögerungsinsuline
Langsam wirkende Insuline.
Viszerales Fett
Bauchfett, das sich zwischen den Darmschlingen anlagert und Entzündungsprozesse fördert, einen Risikofaktor für Diabetes darstellt und Blutgefäße schädigt.