Waldspaziergang; Foto: Halfpoint - Shutterstock.com

Holen Sie sich den Wald auf den Teller

Lebensmittel, die Sie bei einem Waldspaziergang sammeln können, sind regional, saisonal, voller gesundheitsförderlicher Inhaltsstoffe, ohne Verpackungsmüll und köstlich. Dabei gibt es viel mehr „Waldnahrungsmittel“, als man denkt.

18.01.2022 / Autor: Therapie Aktiv / Kategorie: Bewegung


Wildkräuter – Für den einen Unkraut, für den anderen eine Delikatesse

Wildkräuter sind wahre Mineralstoff- und Vitaminbomben! Wenn die kalte Jahreszeit vorbei ist und der Frühling Einzug hält, ist die beste Zeit für „Kräuterspaziergänge“, denn da sind die Blätter fein und mild. Zu den bekanntesten zählen Giersch (sehr reich an Vitamin C), der Breitwegerich und die Brennnessel (als Blätter wie Spinat zuzubereiten). Die nussigen Brennnesselsamen machen sich gut auf einem Butterbrot oder über Gerichte gestreut. Der bekannte, nach Knoblauch schmeckende Bärlauch findet sich oft in Buchenwäldern und schmeckt hervorragend als „Spinat“, aber auch als Pesto über Nudeln. Eine Salatschüssel voll mit Löwenzahn, Sauerklee und Vogelmiere ist schnell gepflückt und eine geschmackvolle Alternative zu gängigen Blattsalaten.


Der Wald ist einfach „beerig“!

Auch Wildfrüchte finden sich reichlich im Wald. Himbeeren, Brombeeren und Schwarzbeeren versüßen uns den Waldspaziergang. Neben den köstlichen Beeren können auch ihre Blätter verwendet werden. Aus ihnen können wohlschmeckende, gesundheitsfördernde Tees zubereitet werden. Hagebuttentee ist besonders in der kalten Jahreszeit ein beliebtes Getränk.
Aus der Vitamin-C-Bombe Hagebutte kann aber nicht nur Tee zubereitet werden: Ihr weiches Fruchtmus genießt man am besten nach dem ersten Frost, auch eine fruchtige Hagebutten-Pastasoße kann daraus hergestellt werden.




Tipp


Wer befürchtet, dass Waldbeeren vom Fuchsbandwurm befallen sein könnten, kann ohne Bedenken alle Beeren oberhalb Kniehöhe sammeln.




Der Hollerstrauch beschenkt uns gleich zweimal im Jahr!

Im Frühjahr in Form seiner süß duftenden Blüten und im Herbst mit seinen schwarzen, herben Holunderbeeren. Beide lassen sich zu Kostbarkeiten wie z. B. Palatschinken, Schmarren oder Gelee verarbeiten.


Eichhörnchen; Foto: © VOJTa Herout - Shutterstock.com

Nüsse – nicht nur für Eichhörnchen ein Leckerbissen!

Haselnüsse liefern mehrfach ungesättigte Fettsäuren, sind lange haltbar und werten Müsli, Salate, selbst gebackenes Brot etc. nicht nur gesundheitlich, sondern auch geschmacklich auf! Maroni versüßen nicht nur gebraten, sondern z. B. auch als Maronicremesuppe oder Maroniknödel die kalte Jahreszeit. Aber Achtung! Sie enthalten eine beträchtliche Menge an Kohlenhydraten und lassen den Blutzucker ansteigen – genießen Sie diese köstlichen Waldgeschenke deswegen bewusst als (Zwischen)Mahlzeit und nicht zusätzlich!

Wenn die Schwammerln aus dem Boden schießen

Pilze stellen eine weitere Bereicherung des Speiseplans dar, da sie Kalzium, Magnesium und andere Mineralstoffe sowie Spurenelemente – etwa Mangan, Zink und Selen – enthalten. Daneben beinhalten sie Vitamine, vor allem jene der B-Gruppe. Manche Pilze enthalten auch Vitamin C und sogar Vitamin D, das wir sonst nur durch die Sonne aufnehmen. Doch Vorsicht vor giftigen Doppelgängern: Genießen Sie nur die Pilze, die Sie kennen und mit Sicherheit als „essbar“ gelten.

Nicht nur Pilze, auch Bäume können den Speiseplan bereichern! Genau wie Wildkräuter sind auch die Blätter von Bäumen wie der Buche, Linde und Birke im Frühjahr besonders mild, sodass sie pur oder als Salat gegessen werden können. Vom Ahornbaum lassen sich die keimenden Samen und später die Früchte verarbeiten. Buchensamen werden erst durch Erhitzen bekömmlich und eignen sich für Salat, nussige Brotaufstriche oder zum Backen. Neben den Nadeln der Fichte sind auch ihre Knospen essbar, wie auch die von einigen anderen Bäumen. 

Pilze; Foto: © Roman Pyshchyk - Shutterstock.com



Wenn Sie beim Sammeln im Wald noch reichlich übrig lassen, freuen sich natürlich auch die Waldtiere darüber. Übrigens müssen Sie kein passionierter Jäger und Sammler werden, um die Kostbarkeiten des Waldes zu entdecken. Auch ganz nebenbei nach Essbarem im Wald Ausschau zu halten, schärft die Sinne und trägt zur Entspannung bei. Lebensmittel, die Sie bei einem Waldspaziergang sammeln können, sind regional, saisonal, voller gesundheitsförderlicher Inhaltsstoffe, ohne Verpackungsmüll und köstlich. Dabei gibt es viel mehr „Waldnahrungsmittel“, als man denkt.




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