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Mögliche Komplikationen


Unterzuckerung (Hypoglykämie


Hypo = zu wenig
glyk = Zucker
ämie = im Blut


Wenn der Blutzucker unter 60 mg/dl sinkt, spricht man von einer Unterzuckerung – auch Hypo“ genannt. Jedoch können bereits bei höheren Blutzuckerwerten Unterzuckerungsanzeichen auftreten. Vor allem dann, wenn die Blutzuckerwerte dauerhaft stark erhöht sind. Dann können "Hyposymptome" bereits bei Blutzuckerwerten im Normbereich spürbar werden. Diese Pseudo-Hypoglykämie verbessert sich, wenn der Stoffwechsel besser eingestellt wird. Es ist wichtig bei Symptomen richtig zu reagieren, da es sonst zu gefährlich niedrigen Blutzuckerwerten kommen kann. Im Extremfall können diese zu einer Eintrübung des Bewusstseins oder sogar zur Bewusstlosigkeit führen.


Wer kann eine Unterzuckerung bekommen?

Nur wenn der Diabetes mit Insulin oder Insulin freisetzenden Tabletten (Sulfonylharnstoffe, Glinide) therapiert wird, können relevante Unterzuckerungen auftreten.


Sind Unterzuckerungen akzeptabel?

Gelegentliche leichte Hypos lassen sich vor allem bei einer guten Blutzuckereinstellung nicht immer vermeiden und sind bei rechtzeitigem richtigen Handeln vertretbar. Schwere Unterzuckerungen mit Bewusstseinseintrübung müssen jedoch unbedingt vermieden werden.


Nächtliche Unterzuckerungen

Hypos, die in der Nacht auftreten können verschlafen werden. Albträume, unruhiger Schlaf, Kopfschmerzen beim Aufwachen, verschwitzt sein, sich schlapp und müde fühlen, sind ein Hinweis darauf. Der Nüchternblutzucker kann dann aufgrund der körpereigenen Gegensteuerung erhöht sein. Sprechen SIe unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber, sollten SIe morgens immer wieder solche Symptome aufweisen.

Mögliche Auslöser

  • Zu hohe Dosierung von Insulin oder anderen Antidiabetika (z. B. Sulfonylharnstoffe)
  • Ausgelassene Mahlzeit oder zu geringe Zufuhr von Kohlenhydraten
  • Ungewöhnliche körperliche Anstrengung
  • Alkoholkonsum
  • Erbrechen oder Durchfall

Anzeichen einer Unterzuckerung

Die Anzeichen eines „Hypos“ erlebt jeder anders. Sie können sich im Laufe der Zeit verändern, ebenso kann die Wahrnehmung abnehmen. Durch geeignete Schulungsprogramme und Training können die Symptome
wieder sensibler verspürt werden.

  • Konzentrationsstörungen
  • Müdigkeit
  • Heißhunger
  • Schweißausbruch (kalter Schweiß)
  • Seh- und Sprachstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Blässe
  • Zittern
  • Kribbeln, weiche Knie
  • Herzklopfen
  • Angst, Nervosität, innere Unruhe
  • Verhaltensveränderung (von Aggressivität über Euphorie bis hin zu Rückzug)

Richtig Handeln bei einem Hypo


Wichtig ist bei Hypoanzeichen sofort zu reagieren: Zuerst essen – dann messsen!


Um den Blutzucker schnell wieder zu heben:

  • 2 – 4 Blatt Traubenzucker oder
  • 100 – 200 ml Fruchtsaft oder
  • 100 – 200 ml Limonade oder
  • 3 – 6 Stück Würfelzucker oder
  • 1 – 2 Packerl Flüssigzuckerl/Zuckergel


Um den Blutzucker zu stabilisieren:

  • 1 halbe Scheibe Mischbrot (20 g = 1 KE)
  • 1 Naturjoghurt (200 ml = 1 KE)
  • 1/3 Weckerl (20 g = 1 KE)
  • Obst und Kompott (z. B. 1 halber, kleiner Apfel = 1 KE)

Diabetisches Koma


Das diabetische Koma ist eine lebensgefährliche Stoffwechselentgleisung, die bei Diabetes durch Insulinmangel entstehen kann. Im Endstadium kommt es zur Bewusstlosigkeit (Koma), ohne Gegenmaßnahmen kann das diabetische Koma tödlich enden. Die Behandlung des diabetischen Komas erfolgt in der Regel im Krankenhaus.


Symptome des diabetischen Komas

  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Vertiefte, zwanghafte Atmung
  • Bewusstseinstrübung und -verlust
  • Geruch nach Azeton (in Atem und Urin)

Ein diabetisches Koma kann lebensbedrohlich sein! Es sollte daher rasch eine Betreuung in einem Krankenhaus erfolgen.