Älteres Paar tanzt in Küche; Foto: George Rudy - Shutterstock.com

Hören Sie auf Ihren Bauch - Teil 1

26.09.2022 / Autor: Therapie Aktiv / Kategorie: Diabetes im Alltag

Wir haben „Schmetterlinge im Bauch“, „schlucken unseren Ärger hinunter“ und „etwas liegt uns schwer im Magen“. Dass unsere Leibesmitte nicht nur Zentrum unseres Körpers, sondern auch Sitz unserer „inneren Stimme“ ist, vergessen viele nur allzu oft. Deswegen wollen wir dieser „Funkzentrale“ diesen Newsletter widmen. Wir begeben uns auf eine kleine Entdeckungsreise und machen uns bewusst, was es heißt, auf unser Bauchgefühl zu hören.

Unser Körper zeigt es uns – wir müssen es jedoch auch zulassen

Wir werden mit der Fähigkeit geboren, zu fühlen, was in unserem Körper passiert und was er im Moment braucht. Dieses Gespür für unsere Körperempfindungen und Bedürfnisse ist eine Art „Superkraft“, die es uns beispielsweise ermöglicht, unseren Herzschlag zu fühlen, ohne ihn mit den Fingern zu ertasten, oder wahrzunehmen, dass unsere Harnblase voll ist. So können wir auch Hunger spüren, bemerken den Appetit auf eine bestimmte Speise und fühlen, wenn wir satt sind.


Für unsere Gesundheit ist es sehr wichtig, diese Selbstwahrnehmung zu erhalten: So sind wir in Kontakt mit unseren Körpersignalen, nehmen sie wahr und reagieren entsprechend darauf. Vereinfacht gesagt: Spüren wir Hunger, essen wir. Sind wir satt, beenden wir die Mahlzeit.


Wenn der Kopf die Führung übernimmt

Frau genießt Duft von Rosmarin; Microgren - Shutterstock.comIm Laufe des Lebens verlernen wir jedoch immer mehr, auf unser „Bauchgefühl“ zu vertrauen und hören nicht mehr darauf, was unser Körper uns sagt: Im stressigen Alltag unterdrücken wir den Harndrang. Wir verdrängen das Hungergefühl oder essen nur schnell nebenbei, da wir uns die Zeit für eine richtige Mahlzeit nicht nehmen. Wenn es ums Essen und Trinken geht, hören wir außerdem hauptsächlich auf den Rat anderer: Zeitschriften preisen Diäten an, Ernährungsgurus empfehlen Fastenmethoden und überall hören und lesen wir, was und wann wir essen oder nicht essen sollen. 


Besonders Menschen mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus sind noch häufiger mit Empfehlungen rund ums Essen konfrontiert. Sie verfolgen zwar das Ziel, den Gesundheitszustand zu verbessern, können aber auch verwirren und verunsichern. Sie führen oft dazu, dass das Vertrauen in das eigene Körpergefühl und die Selbstwahrnehmung teilweise oder sogar ganz verloren gehen.


Um Ihre Selbstwahrnehmung zu stärken, haben wir auf den folgenden Seiten ein paar Übungen für Sie zusammengestellt. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und spüren Sie in sich hinein!

Übung 1:

Können Sie Ihren Pulsschlag wahrnehmen?

Eine Möglichkeit, das Bewusstsein für die Signale, die Ihnen Ihr Körper sendet, zu messen, ist der Versuch, den eigenen Pulsschlag wahrzunehmen, ohne Ihren Körper dabei zu berühren.

  1. Suchen Sie sich einen ruhigen Platz ohne Ablenkung, um diese Übung durchzuführen.
  2. Aufwärm-Übung: Kontrollieren Sie Ihren Puls. Legen Sie Ihren Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand auf das innere Handgelenk der Linken. Fühlen Sie Ihren Puls. Seien Sie geduldig. Wenn Sie ihn spüren, zählen Sie die Schläge 1 Minute lang.
  3. Nehmen Sie Ihren Puls wahr. Platzieren Sie Ihre Hände mit den Handflächen nach unten auf Ihren Oberschenkeln. Atmen Sie ruhig ein und aus und versuchen Sie, Ihren Pulsschlag zu spüren. Zählen Sie die Schläge wieder 1 Minute lang.
  4. Beantworten Sie für sich folgende Fragen: War es für Sie möglich, Ihren Puls wahrzunehmen? Wenn ja, wo im Körper haben Sie den Pulsschlag wahrgenommen? Wenn nein: Seien Sie geduldig mit sich und machen Sie die Übung immer wieder, bis es besser funktioniert.

Hier geht es weiter zu Teil 2 und Teil 3 ...

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